Bosse

Bosse

Axel Bosse – schrieb das Abendblatt einmal – sei Hamburgs Bruce Springsteen. Und ja. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Auch wenn Axel Bosse eigentlich aus Braunschweig stammt: Er ist der Boss. Ein Bühnenmalocher. Ein mitfühlender Poet. Ein lauter Kritiker allen Übels. Da wundert es nicht, dass auf seinem ersten Album „Kamikazeherz“ aus dem Jahr 2005 ausführlich die Fehlfarben zitiert werden, die legendäre Punkrockband der 80er Jahre und als solche eine Art musikalischer Lautsprecher der zu Ende gehenden westdeutschen Republik.

Mit „Kamikazeherz“ war Bosse mit einem Paukenschlag aufgetaucht aus seiner Heimat Braunschweig, nur wenigen bekannt durch seine (durchaus als Jugendsünden zu bezeichnenden) Aufnahmen mit der Teenagerband Hyperchild. Sein Erscheinen fiel mitten in die entstehende Deutschpop-Welle, doch Bosse war irgendwie anders als die Kollegen Juli oder Wir sind Helden. Seine Songs orientierten sich eher an den rockigen, immer ein wenig anachronistisch wirkenden Songs der 80er Jahre, an Fehlfarben natürlich, an Rio Reiser oder sogar an heute fast vergessenen Größen wie Klaus Lage. Mit ihnen verband Bosse vor allem die Intention, deutschsprachige Musik ohne Pathos, ohne Liedermacher-Attitüde oder übertriebenen Popglamour zu produzieren: ehrliche Songs, die sowohl den Kopf als auch das Herz direkt ansprechen. Seine Band repräsentiert mit Gitarrist Thorsten Sala, Bassist Theofilos Fotiadis (Exmitglieder der Bands Uncle Ho und Heyday), Schlagwerker Björn Krüger sowie Pianist Tobias Philippen (von PeterLicht) selbst schon eine gestandene Rock-Phalanx und versteht sich bestens auf den ziemlich brettigen Gitarrensound.

Mit diesem Rezept – sehr persönliche, kritische Texte und dicker Rocksound – haben Bosse wohl mehr für die deutsche Musik getan als viele andere in den letzten Jahren. Sie haben sie zurück in den Alltag geholt, in die begeisterte Fanmasse. Grund dafür war sicher auch die andere Quelle des Bosse-Sounds: die britische Indie-Musik mit ihren massiven, schwellenden Gitarreneinsätzen und melodischen Texten. Mit exakt einem solchen Song gelang Bosse auch, im zweiten Anlauf, der Coup im Bundesvision Song Contest 2013. Für seine Heimat Niedersachsen antretend, gewann er vor Johannes Oerding, dem Songwriter-Kollegen aus Hamburg, und dem Berliner Spaß-Rapper MC Fitti. „So oder so“ ist ein typischer neuer Bosse-Song. Weniger rau und kritisch als noch in den „Kamikazeherz“-Tagen, dafür melodischer, lyrischer und mit einem so eingängigen Text, dass ihn sicher Hunderttausende Fans wochenlang vor sich hinsummten. Kein Wunder, ging es doch um die wichtigsten Themen der Musikgeschichte: die Liebe, das Scheitern und die Hoffnung.

Mit derartigen Songs hat sich Bosse den Titel „Hamburgs Bruce Springsteen“ redlich verdient. Und in Sachen Bühnenpräsenz kann ihm und seinen Mannen sowieso seit Jahren niemand etwas vormachen.

Foto: Nina Stiller

Besetzung

Gesang - Axel Bosse
Gitarre - Thorsten Sala
Bass - Theofilos Fotiadis
Schlagwerk - Björn Krüger
Piano - Tobias Philippen

Deutschland Deutschland

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

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29.00 € 26.00 € 32.00 € 29.00 €

Jokerkarten gelten nicht // Kinderkartenpflichtig

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Video

Pressestimmen

„Die Band arbeitete Hand in Hand und erfüllte auch das Publikum mit diesem Gemeinschaftsgefühl. Zusammen sang man dem letzten Lied entgegen. Bei der Zugabe rannen nicht nur Axel Bosse Schweißperlen von der Stirn, als 6.000 Arme durch die Luft schwenkten. Während Konfetti durch die Luft flog und Wunderkerzen ihre Funken versprühten wurde das Ende des Konzerts eingeläutet.“
Unique, 02.08.2014

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