Gregory Porter

Gregory Porter

Als ein gewisser Mr. Gregory Porter im Winter 2011 einige Songs aus seinem Debütalbum „Water“ auf der großen Bühne der Grammy-Nominierten zum Besten gab, da verschlug es vielen glatt die Sprache. Hier war einer, den man ohne zu übertreiben in einem Atemzug mit Größen wie Cole Porter oder Stevie Wonder nennen konnte. Einer, dessen warme Baritonstimme sich sanft und doch unerhört mächtig im Raum verbreitete. Einer, der mehr als nur verstaubte R&B-Klassiker oder einseitige Soul-Schnulzen aufführte. Zum Beispiel den berührenden Song „1960 what?“, in dem er mit schmelzigster Stimme von den Rassenunruhen in Detroit 1967 sang.

Diese Vielgestaltigkeit ist ein Merkmal, das Porter ganz offensichtlich schon seit langer Zeit begleitet. Denn – die zahlreichen markanten Porträtbilder lassen es erahnen – er ist keineswegs ein zarter Wunderknabe, der sich direkt aus der Musikakademie in die Höhen des weltumspannenden Musikbusiness emporgeschwungen hat. Er ist, ganz im Gegenteil, ein ehemaliger Rugbyspieler, der sich erst nach verletzungsbedingtem Karriereaus als Spätberufener  der Musik zu widmen begann. Aufgewachsen im weiß dominierten Country-Eldorado Bakersfield/Kalifornien, schien ihm eine Karriere als Soul-Sänger nicht unbedingt in die Wiege gelegt. Dafür sorgte erst der Saxophonist Kamau Kenyatta, der den verhinderten Rugbyspieler, inzwischen schon Mitte zwanzig, an der Universität San Diego unter seine Fittiche nahm und in die Welt des Jazz und des Soul einführte. Ende der 90er Jahre fand sich Porter so als Hauptdarsteller in dem Broadway-Musical „It Ain't Nothin' But the Blues“ wieder. Trotzdem dauerte es noch fast zehn Jahre, bis er schließlich sein Debütalbum vorlegte und damit die Grammy-Jury zu Begeisterungsstürmen hinriss. Porter präsentierte sich hier als der, der er bis heute ist: ein freundlich lächelnder Hüne, fast vollständig maskiert von einem Vollbart, gekrönt von einer Sherlock-Holmes-Schirmmütze, die ihn immer begleitet und die er als seinen unverzichtbaren Talisman bezeichnet.  Sie gehört zum ihm wie das berühmte Kuscheltuch zu Schröder von den Peanuts. Doch hinter dieser etwas spleenig anmutenden Fassade verbirgt sich ein echter Soul- und Bluespoet, der singt, weil er etwas zu erzählen hat, und dessen Stimme erschüttert, weil sie echte Emotionen transportiert. Das wurde schon 2010 klar, als Porter seine ersten weltweit beachteten Konzerte als Grammy-Nominierter gab. Zum Preis reichte es damals zwar noch nicht, doch es war in jedem Fall der Start für eine späte, dafür umso steilere Karriere als Solomusiker. Kurz nach seinem 40. Geburtstag 2011 veröffentlichte er Album  Nr. 2 „Be good“ (wiederum für einen Grammy nominiert) und 2013 Album Nr. 3 „Liquid Spirit“. Und dann klappte es schließlich: Bei der 56. Grammyverleihung nahm Porter den Preis für das beste Vokaljazz-Album entgegen. Und alle waren sich einig: Es hat den Richtigen getroffen. Wir gratulieren!

Foto: Shawn Peters

Besetzung

Gesang - Gregory Porter
Double Bass - Aaron James
Schlagzeug - Emanuel Harrold
Klavier -  Chip Crawford
Saxophon - Yosuke Satoh

USA USA

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

VVK voll VVK erm AK voll AK erm
16.00 € 13.00 € 19.00 € 16.00 €

Jokerkarten gelten nicht // Kinderkartenpflichtig

Das Konzert ist ausverkauft. An der Abendkasse sind keine Restkarten erhältlich.

Video

Pressestimmen

„Leider hatte es der Himmel mit ihm nicht so gut gemeint - es goss aus Eimern. Doch das Publikum des Grammy-Gewinners hielt tapfer durch. Kein Wunder, bei diesem wohlig-weichen, herzerwärmenden Bariton, den dieser kräftige, große Mann sein eigen nennen darf. Damit hatte er sein Publikum in den Bann gezogen - niemand flüchtete vor dem Regen unter die schützenden Schirme im Gastrobereich oder gar nach Hause.“
TLZ, 18.08.2014

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