JUNIP

Junip

Bei Junip in Göteborg vergeht die Zeit etwas langsamer. Gegründet wurde das Trio schon anno 1999 (vielleicht war es auch 1998) von den Jugendfreuden José González, Elias Araya und Tobias Winterkorn als Herzblut-Hobbyprojekt. Doch das erste Album „Fields“ erschien aus einem bestimmten Grund erst zwölf Jahre später, 2010.

Dieser Grund hat einen Namen: José González. Der hängte sein damaliges Biochemie-Studium an den Nagel und enterte mit Sologitarre und tiefer Lyrik die Musikwelt. Sehr schnell wurde er zum Liebling der hippen Urban-Folk-Gemeinde. Die Songs mit der speziellen Stimme tauchten in Dutzenden Fernsehserien und Soundtracks auf, er kollaborierte mit Kollegen wie dem finnischen DJ Jori Hulkkonen oder den amerikanischen Dub-Königen The Books, veröffentlichte zwei eigene Studioalben und eine ganze Reihe an Liveaufnahmen. Kein Zweifel, José González war und ist eine der prägenden Stimmen des neuen Jahrtausends.

Als González schließlich 2010 mit den Kumpels Araya und Winterkorn das Studio betrat, da sah alles nach einem simplen Muster aus: Ein Star erweitert seinen Sound mit einer kleinen Band. Doch Pustekuchen. Elias Araya rührte die Drums, Tobias Winterkorn griff in die Tasten und fort war die brüchig-schöne González-Gitarrenromantik. Junips erstes Album glänzte stattdessen mit einem ganz un-González'schen, dunklen Folkpop, irgendwo zwischen dem späten Johnny Cash und Antony and the Johnsons. Arayas pumpendes Schlagzeug treibt voran, Winterkorn streut amerikanische Jazzorgelperlen und González legt seine unnachahmliche, vibrierende Stimme darüber. Das Ergebnis begeisterte nicht nur Fans, es war auch für González ein ganz neuer Anfang, vielleicht sogar eine Befreiung aus dem Songwritergefängnis. Die spontanen Bauchentscheidungen des Solodaseins griffen nicht mehr, bei Junip rangen plötzlich drei versierte Musiker mit ziemlich dicken Schwedenköpfen um den richtigen Sound. Langjährige Freunde noch dazu, was die Lage nicht einfacher machte. Doch gerade das schien das Erfolgsrezept von Junip zu sein: ein echter Bandsound, einer, dem man anhört, dass endlose Kellersessions und Dutzende hitziger Diskussionen drinstecken. Und vor allem: extrem viel Spaß am gemeinsamen Jammen. Dementsprechend brauchte auch das zweite Album nicht mehr ganz so lang wie das erste. „Junip“ erschien 2013 und brachte wieder eine Neuerung. Statt des dunklen Americanasounds erklingt nun dunkel funkelnder Indiepop, ganz offensichtlich beeinflusst von Postrockvorbildern wie Tortoise oder Bonnie Prince Billy, wie auch von deutschen Krautrocklegenden wie Can. Und wie immer bei einer guten Band aus alten Freunden entsteht solch neuer Sound vor allem in den Liveshows, wenn die Songs zu wachsen beginnen und das Publikum im warmen Musikregen schwelgt. Wir sind gespannt!

Foto: Jon Bergman

Besetzung

Gesang & Gitarre - José González
Schlagzeug - Elias Araya
Keyboard - Tobias Winterkorn

Schweden Schweden

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

VVK voll VVK erm AK voll AK erm
16.00 € 13.00 € 19.00 € 16.00 €

Jokerkarten gelten nicht

Video

Pressestimmen

„Es ist kein Konzert, bei dem sich viel bewegt wird. Einige Menschen im Publikum schließen gar die Augen, und lassen sich einzig vom Sound der Musik leiten. José Gonzales, der Leadsänger der Band, versucht auch nicht, seine Zuschauer aus ihrer Stimmung zu reißen.“
Unique, 22.08.2014

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