Raul Midón

Raul Midón

ArenAkustik im Volksbad

Nein, sagte Raul Midón einmal ironisch, es gebe keinen „Stevie-Wonder-Effekt“ im Musikbusiness, es helfe wirklich nicht, blind zu sein. Jener Effekt wurde von Kritikern oft bemüht, seit Raul Midón das erste Mal ins Rampenlicht trat. Dabei ist Midón ganz einfach – wie auch der große Stevie Wonder – ein wahrhaft begnadeter Musiker, ein Ein-Mann-Orchester, das allein mit seiner glockenklaren Soulstimme und einer Akustikgitarre ganze Säle einnehmen kann. Das sah auch Arif Mardin so, Produzent von Aretha Franklin, Diana Ross und Norah Jones. Er hörte Midón erstmals zu Beginn des neuen Jahrtausends, auf einer von ungezählten Gesangsproben in den unterschiedlichsten Plattenstudios (umgangssprachlich auch „Klinkenputzen“ genannt). Zehn Jahre hatte Midón zu diesem Zeitpunkt bereits als Backgroundsänger für Latinostars wie Shakira oder Julio Iglesias gearbeitet und deprimierende Plattenerfahrungen gemacht. Nun wollte er sein Talent selbst in die Hand nehmen – und der damals schon über 70-jährige Starproduzent Mardin war begeistert: Raul Midón wurde der erste Künstler seines neugegründeten Labels Manhattan Records. Gemeinsam starteten sie einen neuen Karriereabschnitt.

Der neue Raul Midón zeigte sich erstmals 2005 auf „State of Mind“, seinem Debütalbum für Manhattan Records. Kritiker sprachen sofort von einer trademark voice – einer Stimme, die so markant ist,  dass man sie unter hunderten heraushört. Mit ihr und seinem funkigen Gitarrenspiel interpretiert er ausschließlich eigene Songs, in denen er in dem weiten und überaus schönen Gelände zwischen Soul, Funk, Latin und Folk umherwandert. Vergleiche mit Ray Charles und natürlich Stevie Wonder ließen nicht lang auf sich warten und sie sind – neben dem Fakt der Blindheit – auch musikalisch absolut gerechtfertigt: Wie Charles und Wonder hat Midón keinerlei Scheu vor simplen, eingängigen Melodien. Manche seiner Songs sind echte Ohrwürmer, die sich über Tage im Kopf festsetzen. Doch genau wie seine großen Kollegen gleitet auch Midón nie ins gefällige Popfach ab. Er behauptet immer seinen eigenen, ganz persönlichen Sound. Er ist ein Singer/Songwriter im klassischen amerikanischen Sinne, ein Dichter und Poet und zugleich der beste Interpret seiner eigenen Songs. Wer mit so viel Talent gesegnet ist, hat nahezu unbegrenzte Möglichkeiten – und Midón legte auch sogleich los wie die Feuerwehr. Zwei Jahre nach „State of Mind“ erschien „A World Within a World“, nun ohne Mentor Arif Mardin, der 2006 verstorben war. Zwei weitere Alben folgten und gerade ist schon das nächste in Arbeit, zusammen mit Soullegende Bill Withers, der R&B-Sängerin Lizz Wright und dem kamerunischen Bassisten Richard Bona. Midón sitzt diesmal auch am Produzentenpult, in seinem eigenen Studio. Doch der wahre Ort für einen Singer/Songwriter wie Midón ist und bleibt die Bühne. Und darin ist er sich ganz einig mit Mr. Charles und Mr. Wonder.

Besetzung

Gesang & Gitarre - Raul Midón

USA USA

Volksbad, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

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14.00 € 11.00 € 16.00 € 13.00 €

Jokerkarten gelten nicht

Video

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