Anna Aaron

Anna Aaron

Sie stelle sich, sagte Anna Aaron vor nicht allzu langer Zeit, den Klang ihres neuen Albums „als ein von innen leuchtendes, goldenes Objekt in einer dunklen Umgebung vor – wie ein Unterseeboot oder ein Raumschiff im Weltall“. Das Ergebnis dieses Wunsches kann man bestens auf ihrem neuen Album „Neuro“ bewundern, das in der Tat ein Wunderwerk des elektronisch angetriebenen Popsongs ist. Schlagwerkrhythmen von The-Cure-Drummer Jason Cooper inklusive. Die Künstlerin, die dies vollbrachte, ist inzwischen selbst ein leuchtendes, goldenes Objekt – nicht nur am Schweizer Musikhimmel. In den wenigen Jahren seit ihrem Debüt 2009 hat sich die gebürtige Baslerin zu einem europaweit gefeierten Singer/Songwriter-Star entwickelt. Wurde ihr erstes Album „Dogs in Spirits“ noch vornehmlich in eidgenössischen Kreisen gepriesen – unter anderem erhielt sie den Basler Pop-Preis 2009 und 2010 –, streckte sie mit „Neuro“ ihre Fühler bis nach London aus. Hier wurde das Album eingespielt, hier traf sie auch zahlreiche neue Gastmusiker, unter anderem eben jenen Jason Cooper von The Cure. Dieses Zusammentreffen kam mitnichten zufällig. Anna Aarons Folkpop trägt immer auch einen tiefen, dunklen Kern in sich, der hinter den schwellenden Gesangs- und Pianozeilen hervorlugt. Und auch das Instrumentarium ähnelt nun mehr dem großen 80er-Jahre-Vorbild: Waren auf „Dogs in Spirits“ noch breite Gitarrenriffs und geschichtete Stimmenkaskaden vorherrschend, glänzt „Neuro“ nun mit elektronischen Beats und hymnischen Synthesizerflächen. An Vergleichen mangelt es nicht. Wahlweise wurde Aaron schon mit legendären Kolleginnen wie PJ Harvey und Stevie Nicks verglichen, sie galt als Wiedergeburt von Dusty Springfield oder auch die verlorene Tochter von Kate Bush. Doch bei allen mehr oder minder passenden Vergleichen: Anna Aaron ist heute zuallererst eine einzigartige, eigenwillige Bühnenmusikerin, die sich einreiht in die kleine, feine Gruppe neuer Singer/Songwriter. Cold Specks aus Kanada gehören mit Sicherheit dazu, ebenso die Schweizer Kollegin Sophie Hunger oder das Duo Hundreds aus Hamburg. Mit ihnen teilt Anna Aaron eine Vorliebe für das dunkle, energetische Element sowie die Gänsehaut erzeugende Bühnenpräsenz. Auch tritt hier ein neuer Begriff von Folk und Pop zutage: ein lyrischer Song muss nicht zwangsläufig akustisch und handgemacht daherkommen, um „wahrhaftig“ zu sein. Das „Echte“ lebt in den elektronischen Medien, und dementsprechend nutzt Aaron auch alle Arten der Elektro-Verfremdung. Die wahre Céline Meyer (so heißt sie im normalen Leben) bleibt im Dunkeln. Im Lichte erscheint Anna Aaron genauso dunkel leuchtend wie die Musik in ihren Liedern.

Foto: Stephane Schmutz

Besetzung

Schweiz Schweiz

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

VVK voll VVK erm AK voll AK erm
11.00 € 8.00 € 13.00 € 10.00 €

Jokerkarten gelten

Video

Pressestimmen

„Was für ein wundervolles Bild der Abschluss dieses Konzertes doch bot. Gerührt und voller Dankbarkeit kamen die vier Musiker nochmals auf die Bühne, da das Publikum davor stand und lautstark applaudierte. Man verbeugte sich vor diesem Publikum und jeder konnte spüren, wie aufrichtig ergriffen die Musiker dabei waren.“
Mainstage, 21.08.2014

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