Rakede

Rakede

kulturarena club im kassablanca

Wie man von alten sowjetischen Raketen weiß, sind diejenigen mit vier oder sechs Triebwerken die stabilsten und kräftigsten. Und nur sie produzieren den echten, fetten Sound. Das hatten wohl auch die sechs Jungs aus Hamburg im Kopf, als sie sich erst etwas nasal mit „Rakede“ benannten und dann auch noch die Namens-Tarnkappe der Triebwerke überstülpten. Triebwerk I singt, Triebwerk II bedient Bordcomputer und Beat-Maschinen, Triebwerk III rappt und spielt Gitarre, dazu kommen noch die Triebwerke IV–VI an Drums, Bass und Tasten. Gemeinsam: Rakede. Und die produziert dann in der Tat einen echt fetten Sound irgendwo zwischen knarzigem Elektrorap und reggaelastigem Deutschpop, befeuert von einer gehörigen Prise Deichkind-Ekstase. Jan Delay reagierte auf diese schräge Mischung denn auch mit einem gedehnten „WOW DIE GEHT AB DIE RAKEDE!“ (in Großbuchstaben natürlich).

Wie es sich für ein geheimnisumwittertes Kollektiv gehört, liegt auch die Vergangenheit der Rakede etwas im Dunkeln. Die Band selbst munkelt von Anfängen im Jahr 2006 in einer verwitterten Studentenbude im holländischen Arnhem. Auch durchfeierte Nächte in Berlin gehören dazu – aber die sind ja schon fast obligatorisch in jeder Bandbiografie. Sicher ist, hinter den Triebwerken verbergen sich aktuell die Herren Thilo Ehrhart, Jan Günther, Julian Schmit, Axel Steinbiss, Daniel Karelly und Raul Pfeffer, wohnhaft in Hamburg, und sie rocken seit dem vergangenen Jahr vermehrt die Clubs und Sommerfestivals dieser Republik mit ihrem durchschlagenden Elektrosound. Grund dafür sind einerseits ein frisch an Land gezogener Plattenvertrag, der jüngst erst das lang ersehnte Debütalbum bescherte, und andererseits – inzwischen schon fast alte Schule – ein veritabler YouTube-Hit. Eigentlich ist es gar kein eigener Hit, denn sie verhackstücken in dem inzwischen über 1,6 Millionen Mal gesehenen Video „Tischkonzert“ einen eigenen Song, „Bitte Bitte“, dies aber in einer derart zackig-abgebrühten Akustikversion, dass der dicke Plattenvertrag eigentlich noch zu wenig des Lohnes ist. Wer seine Beats so präzise in gestimmte Bierflaschen und brummende Kabelenden haut, der hat jede Ehre viralen Marketings verdient. Die wurde ihnen auch über große Kollegen zuteil: So steuerte Samy Deluxe einen Part zum Song „Volldampf“ bei und Seeeds Frank Dellé lieferte den Alternativmix des Sommerpopmärchens „St. Tropez“. Das ist alles wie gemacht für heiße Nächte auf Sommerfestivals. Daher ist es uns eine Freude, der Rakede im ehrwürdigen Kassablanca ein würdiges Kosmodrom zu bieten.

Foto: Warner Music Germany

Besetzung

Gesang - Triebwerk I
Sounds//Beats - Triebwerk II
Gitarre & Rap - Triebwerk III
Schlagzeug & Beats - Triebwerk IV
Bass - Triebwerke V
Keyboard - Triebwerke VI

Deutschland Deutschland

Kassablanca Gleis 1, Jena

Einlass: ab 22:00 Uhr

VVK voll AK voll
8.00 € 10.00 €

Jokerkarten gelten nicht

Beim Kauf eines Kombitickets für das Konzert auf dem Theatervorplatz und im Kassablanca gibt es im Vorverkauf oder an der Abendkasse eine zusätzliche Ermäßigung in Höhe von 3,00 €.

Video

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